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Reise ins Verderben
Dies ist das erste Kapitel (Samstagsabend), mit den ersten drei Unterkapiteln der Erzählung ›Reise ins Verderben‹ kostenlos für Sie!
Der Thriller ist mein Werk und ich besitze die alleinigen Rechte [© ™ ®] daran.
Ich wünsche Euch viel Spaß und jede Menge Spannung beim Lesen!
Euer
Konstantin von Weberg [NOKBEW™]
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Vorwort
Sechzehn Tage Hölle – als Häftling – stehen Thomas Heger in einer heißen und heruntergekommenen Polizeistation in der philippinischen Provinz bevor.
Mit welchen schrecklichen Anschuldigungen wird Heger konfrontiert und wie passen da fünf philippinische Jungen und deren Eltern ins Bild?
Sind die Vorwürfe gegen den Deutschen begründet? Wo endet die Wahrheit und wo beginnt die Fantasie?
Wer ist das Opfer? Wer der Täter?
Und wer sind die Leute, die aus Hegers Geschichte sofort ungeniert Kapital schlagen?
Welche sehr speziellen philippinischen Gepflogenheiten muss Heger schmerzhaft lernen? Wo prallen heftig die westlichen und die asiatischen Weltanschauungen und die Kulturen aufeinander?
Wie erlebt Heger die Zeit in der Polizeistation und welche Erfahrungen macht er mit den Polizisten?
Wie reagieren seine Familie, die Freunde und die Arbeitskollegen in Deutschland auf die Misere? Und wie seine philippinischen Freunde aus dem Dorf am Meer?
Was geschieht mit den vermeintlichen Opfern?
Wird Heger seinen Kopf aus der Schlinge ziehen?
Begeben Sie sich auf die Reise ins Verderben und lernen Sie eine ganz spezielle asiatische Welt kennen.
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Samstagnacht – Verhaftet
1.00. Ungebetene Gäste
Die Reise beginnt mit einem Klopfen.
»Plonk, plonk, plonk.«
Höre ich ein Klopfen? Schlafe ich noch oder bin ich bereits wach? Ich bin irgendwo dazwischen, denn mein Nervensystem und mein Gehirn werden jetzt aktiv.
Mir fällt das Atmen schwer. Es ist sehr warm und stickig. Offensichtlich ist der Sauerstoff im Raum verbraucht. Wo bin ich und wie spät es wohl ist? Wann habe ich die Klimaanlage, die mich mit ihrem ständigen Luftstrom genervt hat, abgeschaltet?
Mein Denken wird klarer. Dennoch fehlt mir noch jegliches Zeitgefühl.
Neben dem tiefen Atmen der Kinder sind dort weitere Geräusche und die gehören nicht hierher. Vor dem Cottage diskutieren angeregt Leute. Jemand rüttelt an der Tür.
Abgeschlossen! Die habe ich von innen verriegelt, erinnere ich.
Klopfen und Rütteln an der Tür? Draußen Leute? Was ist da los? Warum sind die hier?
Jetzt bemerke ich auch die Lichter. Es blitzt blutrot durch meine noch geschlossenen Augenlider.
Verdammt starke Lichter.
Ich öffne die Augen, bin aber noch zu schlaftrunken, um adäquat reagieren zu können, fühle mich wie gerädert und spüre eine leichte Migräne. Mund und Rachen sind staubtrocken.
Die blitzenden Lichter werfen unentwegt hektische Schattenspiele an die schweren Vorhänge und an die Zimmerdecke im Türbereich.
Erneutes Klopfen. »Plonk, plonk, plonk.«
Die Sekunden verrinnen und ich liege immer noch unfähig zum Handeln auf dem Bett. Jedoch schellen in mir die Alarmglocken. Komm endlich zu dir! Hier stimmt etwas nicht. Ganz und gar nicht!
Wieder das Klopfen an der schweren Glastür. Diesmal energischer und penetranter. Das Klopfen wird durch den zweiteiligen blickdichten Vorhang gedämpft. Der ist dick wie ein Berberteppich und bedeckt die gesamte Front des Raumes. Widerwillig setze ich mich auf die Bettkante, streiche das Laken glatt, räume das Bettzeug zurück und werfe das Kissen an seinen Ort. Darauf bedacht, das schlafende Kind an der Wand nicht zu wecken. Unentwegt fixiere ich den braunen Vorhang. Das beruhigende Atmen des Kindes an der Wand ist wie das Atmen der Kinder auf den zwei Betten vor mir. Die Kinder schlafen tief und fest. Das wundert mich nicht, ist es doch heute ein Tag voller toller Aktivitäten gewesen. Glücklich aber erschöpft sind die Jungen vor ein paar Stunden eingeschlafen.
Die Schattenspiele der Lichter lassen die Situation gespenstisch surreal erscheinen.
Meine innere Stimme brüllt das Chaos im Kopf nieder. Das überhitzte Zimmer, die schlafenden Kinder, die Lichter vor dem Raum, die Leute die an die Tür klopfen und daran rütteln. Komm endlich zu dir! Hier stimmt etwas nicht. Ganz und gar nicht!
Schon den ganzen Tag sind da immer wieder diese negativen Stimmungen gewesen. Merkwürdige, düstere Vorahnungen.
Ich schaue auf meine Armbanduhr. Es ist 22:15 Uhr.
»Nein, für Besucher ist es definitiv zu spät«, flüstere ich.
Während des Tages hatte Sam SMS–Kontakt mit seiner älteren Schwester. Sie wollte uns vielleicht im Hotel besuchen.
Die Schwester lebt hier in Tugalm City. Ich kenne sie aus dem abgelegenen Dorf. Idyllisch gelegen, schmiegt es sich an den ruhigen Fluss, der im Pazifischen Ozean mündet. Von dort stammen auch die fünf Jungen, mit denen ich in der Früh angereist bin.
Im diffusen Licht begebe ich mich zur Tür, stolpere über einen achtlos liegengelassenen Rucksack der Kinder und schaue durch den Spalt der schweren Vorhänge zur gläsernen Tür. Die gesamte Frontwand des Cottages besteht aus Glas.
Ein helles Licht blendet mich dermaßen, dass beim Wimpernschlag ein roter Punkt auf meiner Netzhaut verbleibt. Zum Schutz halte ich die Hand über die Augen, spähe nach draußen und erschrecke über die schiere Anzahl der Leute.
Ihre Taschenlampen werfen harte Strahlen in die samtweiche Tropennacht.
Ein mulmiges Gefühl macht sich in meiner Magengegend breit. Was hat das zu bedeuten? Warum sind da unzählige Leute mit Taschenlampen? Hier gibt es doch Licht am Vorplatz des Cottages.
Mein Gehirn funktioniert endlich und signalisiert höchste Alarmbereitschaft. Was es mit der Meute vor dem Cottage des Hotels auf sich hat, das werde ich wohl gleich erfahren.
Das ungute Gefühl in der Magengegend wird heftiger. Verdammt, diese komischen Vorahnungen über den Tag. Was passiert hier?
Nachdem die Leute meine Konturen hinter der Glasscheibe wahrgenommen haben, enden sofort ihre gepressten Diskussionen.
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Vorsichtig öffne ich die Tür eine Handbreit.
»Darf ich einen Blick in den Raum werfen, Sir?«, keucht atemlos eine ältere Frau in gutem Englisch. Sie hat wohl geklopft.
Die Frau mustert mich, aber scheut den direkten Augenkontakt. Sie ist nicht besonders groß und von korpulenter Statur. Vor ihrem Bauch hängt ein laminierter Ausweis. Sie schwitzt und atmet bedenklich kurz.
Trotz der schnellen Atmung grinst die Frau und das verunsichert mich total. Ihr Grinsen ist vollkommen fehl am Platz. Alle Anwesenden hinter und neben ihr wissen, dass es nichts zu grinsen gibt. Die Situation ist weder komisch noch witzig und schon gar nicht lustig. Das Gegenteil ist der Fall. Misstrauen, Argwohn und Aggressionen liegen in der Luft. Die negativen Stimmungen sind in der gespannten Atmosphäre deutlich spürbar – fast greifbar.
Also warum grinst die Frau so unverschämt?
Die Gruppe formiert sich neben und hinter der Frau. Da sind Angestellte des Hotels und Leute, die für mich nicht einzuordnen sind. Personen, die, obwohl sie zivile Kleidung tragen, sofort als Polizisten zu erkennen sind und natürlich Polizisten in Uniform. Auch ein Kamerateam fehlt nicht. Es sind wirklich sehr viele, die mich erstaunt und erwartungsvoll mustern und fixieren. Einige mit ausdruckslosem, andere mit versteinertem und wieder andere mit grinsendem Gesicht. Es herrscht ein angespanntes Schweigen, das nur vom vereinzelten Räuspern und Husten unterbrochen wird.
Die Ruhe vor dem Sturm!
Der kräftige Typ mit der Kamera auf der rechten Schulter steht direkt hinter der kurzatmigen Frau. In diesem Moment springt die LED der Kamera von Rot auf Grün. Der gleißende Spot der Kamera macht die Nacht zum Tag. Keiner sagt ein Wort. Gespannte, explosive Atmosphäre.
Die Frau vor mir, sie mag um die sechzig sein, wiederholt ihre rhetorische Frage. »Sir, darf ich einen Blick in den Raum werfen?« Sie beendet mit einem aufdringlichen »Bitte!« ihre Ansprache.
»Warum?«, würge ich heraus.
»Wir sind uns sehr sicher, dass Sie gerade einen Verstoß gegen geltendes Gesetz begehen!«
»Um das zu überprüfen, sind wir hier und das tun wir jetzt!«, raunt ein älterer Typ hinter der Frau.
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1.01. Verhaftet
Die kurze Konversation an der Glastür des Cottages ist dann auch sofort beendet. Da gibt es also noch jemand neben mir, der diese nächtliche Unterhaltung unter gleißendem Kameralicht, zwischen einer Hyperventilierenden und einem schockierten Deutschen vollkommen überflüssig findet. Er verliert in dem Moment die Geduld, klatscht seine schweißnasse Hand an die Glastür, drückt die nach innen auf, die Frau mit nervöser Atmung beiseite und mich in den Raum und an die Wand. Nun presst er die linke Hand auf meine Brust und hält mich so auf Abstand. Plötzlich glänzt und funkelt in seiner rechten Hand im Licht der Kamera und der vielen Taschenlampen eine hochglanzpolierte verchromte Automatik. Ich habe wirklich keine große Ahnung von Schusswaffen, aber der Größe nach könnte es eine Kaliber .45 sein. Der direkte Blick in die Mündung schockiert mich und macht mir Todesangst. Zur Salzsäule erstarrt, regt sich an mir nichts mehr. Absolut gar nichts! …
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