“Auch Deine Hochzeitsfeier wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Wie lange ist das jetzt her, elf oder schon zwölf Jahre?
“Ich bin schon zwölf Jahre verheiratet”, seufzt Mik-Mik, “so lange, wie Phil alt ist. Also, er wird ja erst zwölf.”
“Wie schnell die Zeit vergeht. Na, jedenfalls ist es mir nach der Feier auch ein paar Tage nicht wirklich gut gegangen.”
Mik-Mik grinst breit: “Weißt Du eigentlich, dass die mich zur Heirat gezwungen haben?”
“Nein!”, antworte ich überrascht, “Wer und warum denn?”
“Na ja”, druckst Mik-Mik herum, “Vicente war doch erst 16 und ich schon über 25.”
“Ach?”, erwidere ich, “16 und 25? Das ist jung!”
Adon, Romolo, einige andere Onkel von Vicente, der Kagawad und weitere Leute haben mich damals überall gesucht. Die wollten mich verprügeln und sonst was mit mir anstellen. Ich bin aber schnell aus dem Dorf abgehauen.” Mik-Mik sagt ernst: “In den Bergen bei meinen Freunden, den Rebellen der NPA, konnte mich keiner finden. Mensch, Tommy, hatten die einen Highblood, als bekannt geworden war, dass Vicente von mir schwanger ist.”
Vor Schreck verschlucke ich mich, huste und speie Mineralwasser aus: “Was, schwanger, mit 16?”
Mik-Mik tut verlegen: “Ja, so ist das damals gewesen. Mein Vater und sein Cousin, ein Kommandant der kommunistischen Rebellen, hatten zwischen meiner Familie und der Familie Taslig vermittelt.” Mik-Mik lacht plötzlich laut auf: “Was hatte ich für eine Wahl gehabt, mit einer Pistole auf der Brust, Tommy? Keine! Heiraten oder Anzeige wegen Verführung Minderjähriger und dann, ab in den Knast. Da habe ich Vicente halt geheiratet.”
“Aber, aber”, stammle ich, “Ihr liebt Euch doch?”
“Ja, natürlich ist es auch eine Liebesheirat gewesen!”
Ich muss beim Gedanken an die Pistole als Entscheidungshilfe zur Zwangsheirat lachen: “Eine Pistole auf der Brust? Da fällt die richtige Entscheidung wohl ziemlich leicht, was Mik-Mik? Haben sie Dir wirklich eine Waffe auf die Brust gesetzt?”
Mik-Mik prustet los: “Das mit der Pistole-auf-der-Brust sage ich nur so, weil es ein Sprichwort bei uns ist und Vicente ist wirklich eine tolle Frau!” Unerwartet springt er auf: “Tommy, schau dort, Kagawad, Franco, Marielou und Jonathan sind an der Schranke!”
‘Dieses Sprichwort mit der Waffe kenne ich auch’, denke ich und griene in mich hinein.
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Euer Konstantin von W.
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